Die Delegation aus der Partnerdiözese Kaolack war eine Woche im Bistum Würzburg unterwegs.
Mit vielfältigen Eindrücken im Gepäck haben sich die Gäste aus dem Senegal wieder auf den Rückweg in ihre Heimat gemacht. Eine gute Woche waren sie davor in der Diözese Würzburg unterwegs und hatten ein straffes Begegnungs- und Besichtigungsprogramm zu absolvieren. Neben Treffen mit KLB-Arbeitskreisen, Orts- und Kreisverbänden wurden Firmen und Betriebe meist mit dem Schwerpunkt Landwirtschaft besichtigt. Aber auch Gottesdienste, Andachten und Besichtigungen standen auf der Tagesordnung.
Trotz des vielschichtigen Programms kam bei den Mitgliedern der zum 40jährigen Partnerschaftsjubiläum angereisten Delegation kein Stress auf. Ganz im Gegenteil. Bischof Martin Boucar Tine begeistert: „Wir fühlten uns hier wie unter Geschwistern, es war alles sehr familiär“. Überall sei den Gästen ein herzlicher Empfang bereitet worden. „Wir waren mittendrin unter den Leuten, haben gemeinsam unsere Partnerschaft gefeiert und unsere Freude geteilt“. Besonders die Warmherzigkeit der Menschen habe ihn beeindruckt, was ihm angesichts des kalten Wetters sehr gut getan habe.
„Der persönliche Kontakt ist durch nichts zu ersetzen“, betont auch KLB-Diözesanvorsitzender Gerd Schneider (Euerfeld) im Rückblick. Dies sei ihm um so deutlicher geworden, weil coronabedingt fast drei Jahre keine direkten Treffen mit den Partnern aus der Diözese Kaolack möglich waren. Dieser Eindruck bestätige sich auch in den zahllosen Begegnungen in dieser Woche. So wurden für viele Menschen in der KLB aus den Partnern Freunde. Zudem wuchs auch das Verständnis für die Lebensbedingungen, Sorgen und Freuden der Menschen im Senegal.
Bischof Martin hatte vor seiner Anreise nach Würzburg Aufgaben im Rahmen des Monats der Weltmission von Missio München zu erfüllen. In diesem Jahr war der Senegal das Schwerpunktland. So wirkte er und die gesamte Delegation am Montag, 18. Oktober, bei dem von der KLB Bayern veranstalteten Abend der Begegnung und dem anschließenden Gottesdienst in der Basilika am Petersberg mit. Der Livestream dieses Gottesdienstes und des Abends, bei dem auch Landvolkseelsorger Wolfgang Scharl und Gerd Schneider aktiv waren, kann über youtube abgerufen werden. (Zum Gottesdienst / Zum Abend der Begegnung)
Brigitte Traoré, Michel Sene, Abbé Pascal Sene und Abbé Pierre Dione hatten bis dahin schon einiges von Unterfranken gesehen. Zum Auftakt gab es am Samstag, 16. Oktober, ein Friedensgebet in der Wallfahrtskirche Ipthausen mit Wolfgang Scharl, an den sich eine Begegnung im Pilgerhaus mit der KLB aus dem Kreis Rhön-Grabfeld anschloss. Weiter ging es für die Gruppe mit Übersetzer Thomas Kram auf dem „heiligen Berg der Franken“, den Kreuzberg in der Rhön. Die Ortsgruppe Gaurettersheim lud die drei senegalesischen Gäste am Sonntag zum Mittagessen ein und nutzte die Gelegenheit zu einem regen Austausch. Interessant waren die Infos zur aktuellen Regenzeit, zum Rindermastprojekt und zur Gesundheitsversorgung im Dorf Ngane. Die Stadt Würzburg und insbesondere der Dom wurden am Sonntagnachmittag angesteuert.
Der Dienstag war vollgepackt mit Besuchen und Besichtigungen. Während ein Teil der Gruppe nach Kitzingen fuhr, um die dortige Mittelschule in Augenschein zu nehmen, führte der Weg der Anderen zur BayWa und Früchteverwertung Wald in Unterpleichfeld sowie in den Schweinestall von Joachim Mack in Euerfeld. Gemeinsam wurde am Nachmittag das Staatsgut in Schwarzenau besucht. Entspannter ging es dann gegen Abend in Frankenwinheim bei der Begegnung mit der dortigen Ortsgruppe zu.
Der Mittwoch begann mit einem angeregten Gedankenaustausch mit Pater Noach Heckel OSB, dem Missionsprokurator der Abtei Münsterschwarzach, der die senegalesischen Gäste auch über das Klostergelände führte. Am Nachmittag stand eine Besuch auf dem St. Markushof in Gadheim an, wo die Caritas-Don Bosco GmbH Würzburg u.a. ein Ausbildungshotel, eine Ausbildungsgärtnerei sowie ein Fort- und Weiterbildungszentrum betreibt.
Am Donnerstag stieß Bischof Martin zur Delegation und stellte sich gemeinsam mit dem Würzburger Bischof Franz Jung bei einer Pressekonferenz den Fragen von Journalisten. Die beiden Oberhirten kamen sich bei einem gemeinsamen Mittagessen auch näher, so dass sich Bischof Franz vorstellen kann, möglicherweise im Jahr 2023 in die Diözese Kaolack zu reisen.
Der Freitag begann mit einer Morgenandacht in der Pfarrkirche Aub, die Ortspfarrer Gregor Sauer und Bischof Martin gestalteten. Nach einem Besuch der Mittelschule in Kitzingen ging es weiter nach Maria Limbach, wo die neu renovierte Wallfahrtskirche in Augenschein genommen wurde. Nächstes Ziel war Aidhausen. Die Pfarrei hat eine seit längerem bestehende Partnerschaft mit der katholischen Gemeinde N'Diebel im Senegal. Ein Gottesdienst mit Pfarrer Jaroslaw Woch und Bischof Martin beschloss den Tag.
In Euerfeld begann der Samstag, 23. Oktober, mit einer Besichtigung des Stalls von Birgit und Hubert Heinrich. Anschließend segnete Bischof Martin den neu gebauten Kälberstall. Nach einer Andacht an der Bruder-Klaus-Kapelle bestand die Möglichkeit, bei Kaffee und Kuchen die Gäste aus dem Senegal näher kennen zu lernen, ehe ein weiterer Besuch in einem Stall, nämlich dem von Bruno Scheller, anstand. Ein Gottesdienst in der Pfarrkirche stand am Ende der Begegnung.
Höhepunkt und Abschluss des Besuchs der senegalesischen Partner war der Gottesdienst am Sonntag der Weltmission in Gaukönigshofen. Bei der anschließenden Begegnung mit dem Landvolk überreichte die Delegation um Bischof Martin zur Erinnerung an das Partnerschaftsjubiläum ein entsprechend gestaltetes Banner sowie dazu passende T-Shirts und Tassen an die Freunde aus Würzburg.
Bilder: Claudia Mack, Gerd Schneider, Thomas Kram, Walter Sauter