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Beim KLB-Bildungsabend in Euerfeld ging es um gesunde Ernährung und wie sie zum Schutz unseres Planeten beitragen kann.

Das Thema Ernährung bewegt derzeit junge Menschen genauso wie ältere. Zumal es dabei nicht nur um unsere Gesundheit, sondern auch ums Klima und die Zukunft unserer Erde geht. So kamen am Freitag, 11. Oktober, über 60 Besucherinnen und Besucher aller Altersstufen ins Sportheim Euerfeld, um etwas über das „Superfood Hülsenfrüchte“ zu erfahren und wie gesunde Ernährung zum Schutz unserer Welt beitragen kann. Unter dem Motto „Informieren und probieren“ wurde an dem Abend nicht nur Wissen vermittelt, die KLB Euerfeld und der KLB-Arbeitskreis „Solidarität geht“ hatten auch ein abwechslungsreiches Büffet mit Köstlichkeiten aus Linsen, Bohnen oder Erbsen vorbereitet.

Die Frauen des AK „Solidarität geht“ stellten einen Speiseplan vor, der die Gesundheit der Menschen und des Planeten gleichermaßen schützen soll. „Wir bräuchten drei Erden, wenn alle so leben würden wie wir“, betonte Renate Breunig-Engert mit Blick auf den Erdüberlastungstag, der für Deutschland heuer am 2. Mai war. Die Umstellung unseres Speiseplans sei das effektivste Mittel, um den CO2-Ausstoß nachhaltig zu reduzieren. Durch unsere Ernährung, so ergänzte Angelika Haaf, können wir direkten Einfluß auf das Weltklima nehmen. Beispiel Wasserverbrauch: Während ein Kilo Linsen 1250 Liter Wasser zur Erzeugung benötigt, sind es bei einem Kilo Rindfleisch rund 13000 Liter, also mehr als die zehnfache Menge.

Der in Euerfeld vorgestellte Speiseplan wurde im Rahmen der Studie mit Namen „Planetary Health Diet“ entwickelt. Dieser könne, so die Autoren, dafür sorgen, dass bis zum Jahr 2050 rund 10 Milliarden Menschen gesund statt werden und die Welt nicht weiter zerstört wird. Erarbeitet hat den Plan die EAT-Lancet-Kommission, der 37 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus unterschiedlichen Disziplinen und 16 Ländern angehören.

Auf einen kurzen Nenner gebracht, lässt sich die Diät so beschreiben: Die Hälfte der Ernährung sollte aus Obst und Gemüse bestehen, der Fleischkonsum deutlich zurück gefahren werden und der Verzehr von Hülsenfrüchten spürbar nach oben gehen. Warum Hülsenfrüchte so bedeutsam sind, erläuterte Annette Lörner. Sie sind demnach nicht nur wichtige Eiweißlieferanten, sondern können auch regional angebaut werden und bringen durch ihre vielen Sorten und Arten Abwechslung auf den Teller.

Eine spielerische Variante moderierte Elke Wolz-Nagl. Auf den Tischen lagen Karten, auf den verschiedene Fragen aufgeschrieben waren. Diese wurden zum Teil durch die Vorträge und Schaubilder beantwortet, zum Teil auch direkt wie die Frage nach dem Märchen, in dem eine junge Frau Linsen aus der Asche auslesen soll. Die Rede ist natürlich von Aschenputtel.

Der Grundsatz „Je regionaler desto besser“, gilt für alle Lebensmittel, betonte Otto Kram in der Aussprache. Klaus Weippert verwies darauf, dass Hülsenfrüchte im Gegensatz zu tierischen Produkten keinerlei entzündungsfördernde Stoffe enthalten und z.B. bei Arthrose zur Linderung der Beschwerden beitragen können. Wolfgang Ehbauer teilte mit, dass heuer in Unterfranken rund 4000 Hektar Erbsen, 4500 Hektar Sojabohnen und 130 Hektar Lupinen angebaut wurden. Im Vergleich zur Gesamtackerfläche im Regierungsbezirk mit 280 000 Hektar ist das ein sehr geringer Anteil. Ehbauer: „Es wird angebaut, was gekauft wird“.

Bevor das Büffet eröffnet wurde, stellten Claudia Mack, Vorsitzende der KLB Euerfeld, und das Team der Vorstandschaft sowie Mitglieder des AK „Solidarität geht“ die Rezepte vor, die sie ausgesucht hatten. Zudem erläuterten die Frauen, wie es ihnen bei der Zubereitung ergangen war. Die Bandbreite der Gerichte war dabei beachtlich: Sie reichte vom einer veganen Linsen-Lasagne und Kichererbsen-Bratlingen mit Möhren und Feta über einen Linsensalat mit Ziegenkäse und einen Erbsen-Dip bis zu einem Linsen-Curry-Aufstrich. Daneben gab es süße Varianten wie z.B. Blondies mit Kichererbsen oder Linsen-Schoko-Cookies.

Schließlich durften sich alle einen Teller nehmen und von den Köstlichkeiten probieren. Am Ende waren nahezu alle Schüsseln und Töpfe leer. Hülsenfrüchte können also durchaus munden und überzeugten auch manche, die vor der Veranstaltung Linsen, Erbsen und Bohnen eher skeptisch gegenüber standen. Am Ende waren viele der Besucherinnen und Besucher motiviert, sich versuchsweise auf mehr Hülsenfrüchte in ihrer Küche einzulassen.

„Hülsenfrüchte - gut für dich und gut fürs Klima!“ war eine Veranstaltung der KLB Euerfeld und des entwicklungspolitischen Arbeitskreises „Solidarität geht“.