Der AK „Solidarität geht“ lud zu einem Kräuterspaziergang mit anschließendem Kochen und Genießen ein.
Unter dem Motto „Kräuter sammeln, Interessantes erfahren, Leckeres zubereiten“ startete Christine Taiber mit den 16 Teilnehmerinnen ihren Spaziergang entlang des Thierbachs. Die die zertifizierte Kräuterführerin erzählte, dass ihr Interesse an Kräutern schon als Schulkind durch ihre Lehrerin geweckt wurde. Diese brachte regelmäßig Kräuter zum Unterricht mit und fragte sie ab. So kannte Christine schon bald viele Wildkräuter und konnte sie sicher bestimmen.
Solche Kenntnisse hatten allerdings die wenigsten Teilnehmerinnen und so mussten wir uns an den Vorschlag halten, uns erst einmal drei Kräuter zu merken und mit ihnen anzufangen, unseren Speiseplan zu bereichern. Christine gab uraltes Frauenwissen mit kleinen Geschichten und Beispielen zur Verwendung der Wildkräuter anschaulich und sehr ansprechend wieder.
Nachdem die mitgebrachten Körbchen mit den verschiedensten Kräutern wie Brennnessel, Giersch, Löwenzahnblätter, Gundelrebe, Weinberglauch, Knoblauchsrauke, Wiesenklee, Bärlauch, Taubnessel oder Wiesensalbei gut gefüllt waren, machten wir uns mit unseren Schätzen auf in die Schulküche der Mittelschule Gaukönigshofen.
Dort erfuhren wir zunächst einiges über die Ernährung der Zukunft, die „Planetary Health Diet“ (PHD). Der AK „Soli geht“ nimmt als Pilotgruppe am KLB-Projekt „bis 30 auf 30“ teil (CO²-Fußabdruck bis 2030 auf 30 Prozent senken) und hatte sich in diesem Rahmen näher mit der PHD beschäftigt. Dabei steht die Frage im Mittelpunkt, wie zukünftig alle Menschen nachhaltig und gesund ernährt werden können unter Berücksichtigung der Grenzen unseres Planeten. Die Antwort ist eine Ernährung nach der PHD, also einer Ernährungsform, die die Gesundheit der Menschen und des Planeten schützt.
Die PHD ist kein strikter, sondern ein flexibler Ernährungsplan. Basis sind pflanzliche Lebensmittel wie Gemüse und Obst, Vollkorngetreide, Hülsenfrüchte und Nüsse, hochwertige Pflanzenöle, wenig tierische Produkte und wenig Zucker. Hülsenfrüchte als besonders klimafreundliche Lebensmittel sollten unseren Speiseplan auch an diesem Tag ergänzen. Außerdem wurden Bildungsmaterialien zum Ausleihen vorgestellt: Bohnensetzkasten, Hülsenfrüchte-Memory, Plakate und Rezeptkarten.
Anschließend ging es ans Werk und wir zauberten unter Anleitung von Christine und den Referentinnen des AK „Soli geht“ aus den mitgebrachten Wildkräutern, Linsen und Bohnen ein Menü, das sich im wahrsten Sinne des Wortes sehen lassen konnte: So bunt und vielfältig wie die Natur!
Das gemeinsame Essen rundete diesen kurzweiligen Nachmittag ab. Mit den vorbereiteten Rezepten hatten wir dann alle eine gute Anleitung an der Hand, in Zukunft mit dem ein oder anderen Kraut den eigenen Speiseplan zu erweitern und auch immer wieder Hülsenfrüchte mit einzubauen - für eine gesündere und nachhaltigere Ernährung.
Bilder: Annette Lörner, Maria Freitag und Christine Taiber /Text: Renate Breunig-Engert und Annette Lörner