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Spirituelle Wanderung der KLB auf dem Mondweg bei Winterhausen zur „Stärkung in Lebensübergängen“

„Ich gehe, Hoffnung im Rücken, das Ohr am Himmel. Auf den Feldern gedeihen die Gebete“. Mit diesen Sätzen aus einem Gebet von Jacqueline Keune machten sich 15 Frauen am 4. Mai auf den Mondweg bei Winterhausen. Begleitet von der Diplom-Theologin und Systemischen Beraterin Barbara Lurz gab es Elemente zum Nachspüren, Poesie und Seelennahrung. Ziel war es, sich an diesem Nachmittag neu zu erfahren, sowie Mut und Vertrauen zu schöpfen für das Unbekannte, das vor den Teilnehmerinnen liegt.

„Viele der Frauen waren in aktuell in einem Trauerprozess“, berichtet die KLB-Referentin Rita Mergler-Spies. So war die „spirituelle Wanderung zur Stärkung in Lebensübergängen“ zugleich auch ein Symbol für den inneren Weg der Teilnehmerinnen. Nach der Eingangsrunde mit Gebet ging es durch ein Tor, das es bewusst zu durchschreiten galt. Manche der Frauen legten dort Blumen nieder, ehe sie durch einen Hohlweg die ersten Schritte auf dem Mondweg machten. Aus diesem Dunkel ging es auf eine lichte Wiese, die „Wiese der Dankbarkeit“. Dort hatten die Teilnehmerinnen viel Zeit, sich einen Platz zu suchen und mit sich zu sein und nachzuspüren, wo sie sich auf ihrem Weg gerade befinden.

Der Mondweg ist rund 6 Kilometer lang und führt vorbei an 13 Skulpturen aus Muschelkalk, die von verschiedenen Künstlern unter Anleitung des Winterhäuser Bildhauers Thomas Reuter geschaffen wurden. Bei einigen dieser Figuren machte die Gruppe halt, wie etwa bei der Mondguckerin, bei der es um Fragen ging wie „Welche Perspektive wähle ich?“, „Traue ich mich, weiter zu schauen?“, „Was bewegt mich?“, „Was trägt mich?“ oder „Was kann meinen Blick weiten?“ Während die Frauen bei der „Mondguckerin“ ins eigene Herz schauten, war an einer anderen Station Austausch angesagt. In Kleingruppen entstanden „sehr wertvolle und intensive Gespräche“, so Mergler-Spies, bei denen sich die Frauen weit füreinander und ihre jeweiligen persönlichen Geschichten öffneten.

Weiter auf dem Weg hieß es, Altes oder Abgestorbenes zu finden und es an einer Station abzulegen. Es ging hier ums Loslassen, sich Erleichtern und auch um die Einsicht, dass daraus Dünger für etwas Neues entstehen kann. Am Höhepunkt des Weges waren die Frauen eingeladen, etwas in der Natur zu finden, was ihnen Kraft, Zuversicht und Ermutigung geben kann. Es wurden Steine gefunden, Federn, Blätter, Äste oder auch Blüten, die jeweils eine individuelle Bedeutung hatten und mit nach Hause genommen wurden.

Am Ende der fünfeinhalbstündigen Tour stellen sich die Frauen wieder im Kreis auf. Mit einem Lied und dem nochmals vorgetragenen Gebet von Jacqueline Keune schloss sich der Kreis an diesem Nachmittag. Dabei, so berichteten einige Frauen, hatten sie das Gebet „mit anderen Ohren gehört“. Auch sonst war die Resonanz durchweg positiv auf die spirituelle Wanderung, die mit den Worten „Boden unter den Füßen und Fundstücke für die Seele …“ überschrieben war.

Text: Walter Sauter / Bilder: Rita Mergler-Spies