Die KLB-Mitgliederversammlung arbeitete in dreieinhalb Stunden ein breites Spektrum an Themen ab.
Bei der Mitgliederversammlung der Katholischen Landvolkbewegung (KLB) gab es zur Begrüßung Häppchen mit Aufstrichen aus Hülsenfrüchten. Die Stärkung war auch nötig, denn am Mittwoch, 9. November, stand im Exerzitienhaus Himmelspforten ein breites Spektrum an Themen auf der Tagesordnung. Dreieinhalb Stunden debattierten die 50 Teilnehmenden zum Teil lebhaft über wichtige Fragen wie die Wahl des Vorstands, die geplanten Sparmaßnahmen des Bistums oder einen Antrag auf Namensänderung.
Zu einem überwältigenden Vertrauensbeweis wurde die Wahl des Landvolkseelsorgers. Einstimmig wurde Wolfgang Scharl in seinem Amt bestätigt. Die Wahl des ehrenamtlichen Vorstands und der Geschäftsführenden Bildungsreferentin Rita Mergler-Spies wurde auf das Frühjahr vertagt. Bis dahin soll sich eine Gruppe zusammenfinden, die ein neues, attraktives Vorstandsmodell erarbeitet. Ziel ist es, die Belastung und das hohe Maß an Verantwortung für den ehrenamtlichen Vorstand zu verringern und die Arbeit flexibler zu gestalten. So könnten etwa für bestimmte Projekte Zuständigkeiten neu vergeben werden. Auch eine stärkere Verknüpfung mit der Landjugend sowie den Kreis- und Ortsverbänden ist vorstellbar.
Lucia Lang-Rachor, Leiterin der Abteilung Erwachsenenpastoral, erläuterte den Sparkurs der Diözese. Demnach sollen die Verbände ihre Rücklagen aufbrauchen und zudem 25 Prozent der Personalkosten einsparen. Wie das Ganze umgesetzt werden soll, ist bislang noch nicht geklärt, die KLB befindet sich mit anderen Verbänden und der Diözesanleitung in einem gemeinsamen Prozess.
Breiten Raum nahm die Debatte um einen Antrag des Arbeitskreises „Solidarität geht“ ein, in dem eine Namensänderung des Diözesanverbands auf „Katholische Landbewegung Würzburg“ angeregt wurde. Als Gründe wurden die inhaltlich problematische Besetzung des Begriffs „Volk“ genannt sowie die Verwechslungsmöglichkeit mit einer rechtsorientierten Bewegung, die sich als „Landvolk“ bezeichnet. Das Gremium lehnte den Antrag schließlich ab. Dabei wurde auf den auf Bundesebene laufenden Gesprächsprozess verwiesen. In dem zuständigen Arbeitskreis sitzt mit Stefan Oppmann zudem ein Vertreter aus der Diözese Würzburg. Sollte bis zur Bundesversammlung 2024 keine Entscheidung gefallen sein, wird von der KLB Würzburg ein entsprechender Antrag auf Namensänderung eingebracht.
In seinem Tätigkeitsbericht konnte der AK „Solidarität geht“ auf eine erfolgreiche Aktion u.a. in Marktbreit verweisen, bei der Hülsenfrüchte als wichtige Nahrungsquelle für die Zukunft vorgestellt wurden. Drei Rezepte konnten die Teilnehmenden zu Beginn der Versammlung verkosten. Auch die Arbeitskreise „Glaub mal!“, „Senegal“ und „Land“ stellten ebenso wie die Orts- und Kreisverbände ihre Arbeit im abgelaufenen Jahr vor. Der Diözesanverband gab seinen Rechenschaftsbericht und nach der Verlesung des Finanzberichts wurde die Vorstandschaft einstimmig entlastet.
Eine Änderung der Satzung wurde ebenfalls vorgenommen. So wurde ein Missbrauchsparagraf aufgenommen, der kirchenrechtliche Status des Verbands präzisiert und eine pauschale Vergütung für den ehrenamtlichen Vorstand beschlossen.
Text: Walter Sauter/Bilder: Rita Mergler-Spies