KLB Bayern unterzeichnet in Gaurettersheim Kooperationsvertrag mit der senegalesischen MARCS National
Die KLB Bayern und ihre Partnerorganisation im Senegal (MARCS) haben die Verlängerung ihrer über 25-jährigen Partnerschaft am 1. August offiziell besiegelt. Michel Doudou Sène, Präsident der „Mouvement des Adultes Ruraux Catholiques du Sénégal National“ und Gerd Schneider, stellvertretender Landesvorsitzender der KLB Bayern, unterzeichneten im Beisein zahlreicher KLB-Mitglieder und des gesamten KLB-Diözesanvorstands in Gaurettersheim den neuen Kooperationsvertrag. Er bildet für die nächsten drei Jahre die Grundlage für eine weiterhin enge Zusammenarbeit.
Die Partnerschaft, die 1999 geschlossen wurde, steht im Zeichen von Solidarität, Nachhaltigkeit und einem gemeinsamen christlichen Werteverständnis. Vereinbart wurden die Stärkung der Bildungs- und Projektarbeit sowie ein gegenseitiger Austausch zwischen der KLB und der MARCS. Die KLB Bayern und die MARCS wollen mit ihrer Partnerschaft einen Beitrag zum Wohle der Landbevölkerung leisten – ganz im Geiste gegenseitiger Unterstützung und gemeinsamer Verantwortung. Finanziert wird die Partnerschaft durch Beiträge der bayerischen Landvolkgemeinschaften in Zusammenarbeit mit der KLB Bayern.
Der traditionelle Senegal-Begegnungsabend auf dem Hof der Familie Düchs bildete den Rahmen für die Vertragsunterzeichnung. Nach einem Gebet von Landvolkseelsorger Wolfgang Scharl und der Begrüßung durch Barbara Düchs stärkten sich die rund 50 Teilnehmenden beim Abendessen. Danach schilderten Monika Lesch und Petra Neckermann-Höfner ihre Erfahrungen bei ihrem ersten Besuch in der Partnerdiözese Kaolack Anfang dieses Jahres.
Michel Sène stellte mit einer reich bebilderten Powerpoint-Präsentation das Leben in seinem Heimatdorf Ngane vor, ehe er auf die aktuelle politische Situation im Senegal einging. Nach Sènes Worten hat der im März 2024 neu gewählte Präsident Bassirou Diomaye Faye viel versprochen, aber bisher wenig umgesetzt. Trotzdem gebe es Hoffnungen, dass sich noch in dieser Legislaturperiode einiges zum Besseren wendet. Auch wenn der Senegal im Gegensatz zu manchen Nachbarländern insgesamt politisch stabil ist, verlassen nach wie vor viele junge Leute das Land. Visa zu bekommen, um legal in Europa einreisen zu können, sei derzeit sehr schwierig, erklärte der Nationalpräsident der MARCS und verwies dabei auch auf eigene Erfahrungen.
Michel Sène und seine Frau Marie Hélène waren rund zwei Wochen in Euerfeld bei Familie Schneider zu Gast und absolvierten in dieser Zeit ein umfangreiches Programm. Neben privaten Besuchen und Gesprächen mit KLB-Mitgliedern besichtigten sie die Abtei Münsterschwarzach, die Zuchtstation der KWS in Seligenstadt, verschiedene Milchviehbetriebe im Kreis Schweinfurt oder einen Schweinestall in Euerfeld. Emotional wurde es beim Besuch von Hildegard Bayer in Kerbfeld. Sie hat die Partnerschaft mit der Diözese Kaolack maßgeblich mit ins Leben gerufen und war erstmals 1983 im Senegal. Seitdem kennen sich auch Michel, Marie Hélène und Hildegard aus über 20 gegenseitigen Besuchen.
Der Besuch von Michel und seine Frau Marie Hélène hatte in erster Linie privaten Charakter. Die beiden kamen anlässlich ihres 45. Hochzeitsjubiläums nach Deutschland. Auch schon 20 Jahre davor war das Paar aus diesem Grund in Unterfranken zu Gast. Beim Senegalabend in Gaurettersheim hatten fleißige Helferinnen einen Jubiläumstorte gebacken und Barbara Düchs brachte einen Toast auf das Jubelpaar aus, ehe alle Gäste mit den beiden Jubilaren anstießen.
Text: Petra Hüttenhofer / Walter Sauter
Fotos: Marina Düchs, Stefan Oppmann, Walter Sauter, Wolfgang Scharl, Gerd Schneider